Наталия Алексеевна Цехомская
Selten ist eine Künstlerin so universal gebildet wie die 1945 in Leningrad geborene Natalia Tsekhomskaya. Nach ihrem Abschluss der Muchina Kunsthochschule im Jahr 1963 studierte sie Experimentalphysik, Architektur und zuletzt Fotojournalismus. Eine Synthese der Disziplinen findet sie in ihren Kunstwerken: Synographie nennt sie ihre Technik, bei der sie Fotografie und Malerei zusammenführt.
Hinter ihrer Technik verbergen sich viele Schichten von künstlerischen Reflexionen, Experimenten, fantasievollen Bewegungen und unerwarteten formalen Strukturen. Damit steht Natalia stellvertretend für die tiefsinnige Petersburger Kultur. Sie gibt Fotobände über die Menschen aus St. Petersburg heraus, sie interessiert sich für das Schicksal ihrer Zeitgenossen ebenso wie für historische Fotografien aus der Zeit vor der Revolution.
In den Bildern, die Tsekhomskaya erstmals bei der Parallelaktion ausstellt, erinnert sie an die Geschichte des Feldmarschalls Boris Scheremetv, in dessen Schloss sein Geist weiter lebt. Dies kann man im historischen Sinne verstehen – der Geist seiner Zeit bzw. die Aura des Heerführers – oder im metaphysischen Sinn: seine Seele und die Seelen seiner Familienangehörigen.
Geister des Scheremetev-Palastes 1 + 2
Gelatin-Silber-Print auf Papier, Argentographie, Öl, 49x43 cm, 2009
Kontakt: Elena Dvoynikova
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