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31. August 2015 – Wir begrüßen heute Karim Bekenov, der speziell zur Eröffnung seiner Ausstellung aus Almaty nach Wien gekommen ist. Mit im Gepäck hatte er einen großen Koffer mit Druckgrafiken.

 

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Foto: Karim Bekenov mit Tochter Aigerim Beken


Wenn man den Kunstmarkt beobachtet, so könnte man den Eindruck bekommen, dass Druckgrafik außer Mode ist.  Auch wenn diese Aussage von vielen Experten bestätigt wird, ist sie in zweierlei Hinsicht problematisch. Erstens muss man fragen: was hat Kunst überhaupt mit Mode zu tun? Und zweitens, wenn man akzeptiert, dass Druckgrafik „unmodern“ ist, wer sind dann die Modemacher, wer ist der „Modepapst“, der entscheidet, was modern ist und was nicht?


Druckgrafik ist sicher keine Kunstform, über die man in drei Sekunden ein Urteil fällen kann. Da muss man schon genauer hinsehen, wenigstens 30 Sekunden, vielleicht auch einmal drei Minuten lang! Dann aber wird man unglaubliche Perlen in dieser Kunstform finden. Die Techniken, mit denen Bekenov seine Perlen vorwiegend herstellt sind Radierung, Lithographie und Linolschnitt.


Karim Bekenov , geboren 1938, hat für die bekanntesten kasachischen Verlage insgesamt 30 Bücher illustriert, zuletzt das Buch 1001 Nacht, das sich jetzt gerade in Produktion befindet. Insgesamt 40 großformatige Radierungen hat Bekenov dazu geschaffen. Fünf davon werden nun erstmals im Kunstraum ausgestellt, im Jargon der Weltstars unserer Kunstwelt wäre es legitim zu sagen: Fünf Illustration von Beken feiern im Wiener Kunstraum ihre Weltpremiere!


Märchen sind häufig Themen von Bekenovs Kunstwerken, nicht nur aus 1001 Nacht, sondern auch aus europäischen Ländern.  Darin liegt auch die zentrale Botschaft dieser Ausstellung. Bekenov erinnert uns mit seinen Werken daran, dass Kunst, abseits aller schrillen Phänomene des Kunstmarktes, dem Wesen nach etwas Märchenhaftes ist. Danke, Karim, dass Sie uns daran erinnern, danke für diese Ausstellung.

 

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