Meine Generation erinnert sich noch an den Roman „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“, in dem Alexander Solschenizyn aus seinem Leben als Lagerhäftling im sowjetischen GULAG erzählt. Ein Tag im Leben des Christof Spörk ist zwar keine Lagerhaft, aber oftmals vergleichbar mit verschärftem Regime, wenn vier (eigene!) Kinder vom Kindergarten- bis Gymnasial-Alter den Tagesablauf des Familienvaters diktieren.
Einblicke in sein Familienleben gibt Spörk in seinem neuen Kabarettprogramm „Am Ende des Tages“ aber nur punktuell. Familiäre Anekdoten sind die Klammer des Programms, um die manchmal gewagten Sprünge von einem Gedicht zu einem Song und zurück zu verbinden. Niemals gleitet Spörk ab in tiefenpsychologische Niederungen nach dem Motto Spörk spielt Spörk. Nein, Spörk spielt Klavier, Spörk spielt Klarinette und Spörk spielt die Knopferlharmonika – und jedes Instrument brillant!
Seine wahre Liebe jedoch gilt den Gedichten, dadaistisch - mit oder ohne Geschichten – hebt er ab Richtung Morgenstern, reimt Furz auf Trump und Trump auf gern, liebt Putin genauso wie Brexit, Grexit, Dexit, und den Gewerbepark in Jennersdorf.... Während Spörk die große Weltpolitik dadaistisch reflektiert (Higlight des Abends: BIP BIP baba), finden Wirtschaftspolitik im Gewerbepark, Bildungspolitik im Gymnasium, und Verteidigungspolitik im Exminister Klug ihre realsatirische Manifestation. Im übrigen ist Spörk der Meinung: Politiker haben es nicht verdient, dass man sich über sie lustig macht.
Spörk hat es aber verdient, dass man sein Programm besucht. Er macht es schließlich nicht für sich, sondern für seine vier Kinder. Wenn das kein Grund ist hin zu gehen!? Gesternabend, 10.3.2017, war Christof Spörk mit seinem Soloprogramm in der Kulisse. Weitere Termine siehe christofspoerk.at.