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Das Gemälde hat eine eigene Natur

Kunstraum 1090 und I.C.U.

in Kooperation mit „CAN“ Israeli Art Reality Magazine

 

Friedman Silbermann erforscht die Natur; sie zeichnet darauf, beobachtet sie oder erinnert sich vielmehr an sie, um eine Mischung von Farben auf die Leinwand zu zaubern, die fähig ist dies alles aufzunehmen.

 

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Ohne Titel, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm

 

Friedman Silbermann präsentiert eine Reihe von Werken, in denen sie sich mit Flora, Himmel, Bergen, Wüste, Früchten und Blumen beschäftigt. Sie sind es, die ihre kreative Welt sowie den Malraum erhalten, und genau wie sie nimmt, gibt sie. Sie leiht sich einen Anblick, eine Erinnerung, ein Nachdenken aus der Natur, um auf den Weiten ihrer Leinwand eine neue, andere Art von Natur zu erschaffen. Dabei schlägt sie eine Mischung zwischen der Natur da draußen und ihrer eigenen Natur, die eine Art des Nachdenkens mit Hinweisen und Berührungen aufweist. Das Wesen ist in der Leere, die Leere im Wesen.

Wenig das ist viel, denn so können alle fehlenden Dinge ihre Präsenz entfalten. Die Entscheidung, keine weiteren Linien oder Markierungen hinzuzufügen, sondern transparente, weiche Leerzeichen zu hinterlassen, bewirken eine Verstärkung, die aus der Negation entspringt.

 

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Ohne Titel, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm

 

Einige mögen sagen, es sind kindliche Gemälde, bei denen der kreative Geist den Visionen seine eigene Wendung gibt und einen anderen Aspekt von ihnen enthüllt. Andere mögen es spontane Unschuld nennen, die kreative Leidenschaft, die eine Linie oder Farbfläche in Luft und Transparenz verwandelt. Eine Art Licht aus dem Land Israel. Andere mögen es immer noch eine selbstbewusste, hoch entwickelte Unschuld nennen, die mit leichten Berührungen zu malen versucht, als ob sie sagen würde: "So sehe ich das", "So möchte ich es zeigen". Dies erfolgt mit der Linie und der Farbfläche, mit Licht und "Leere", die dem Bild im Rahmen der Möglichkeiten der Leinwand Volumen verleihen.

 

Die Realität für Friedman Silbermann ist wie ein riesiger Speicher von Bildern, aus dem sie ein Motiv abrufen kann, das auf Leinwand für einen flüchtigen Moment (oder für immer) das Ganze verkörpert. Die vorliegenden Werke zeigen, dass die strengen Entscheidungen, die Pinselführung, die Farben und die Linien kein Zufall sind, sondern eine Stimmung oder ein anhaltender Geisteszustand, eine Art Aussage und Denkweise, vielleicht auch eine Lebensweise; etwas, das Zurückhaltung, Ruhe und Unschuld vermittelt.

 

Diese Perspektive zeigt dem Betrachter, ob es ihm gefällt oder nicht, dass jedes Ding viele Seiten hat. Jede Realität wird zu einem Phänomen mit ihrem Interpretationspotential. Dementsprechend wird hier die Natur in den Augen des Malers zu einem Gemälde, das es dem Betrachter ermöglicht, etwas anderes zu sehen.

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Ohne Titel

Acryl auf Leinwand, 80 x 46 cm

 

Der Philosoph Maurice Merleau-Ponty definierte den Maler als eine Art Phänomenologen, der das sehen kann, was im Gewirr des Sichtbaren liegt. Auch Friedman Silbermann klärt in diesem Sinne das Gewirr des Sichtbaren und enthüllt auf ihre Weise einen weiteren Aspekt, der verborgen lag und sich dann in Form und Farbe materialisiert.

Dr. Nurit Cederboum

 

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