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Ekaterine Togonidze, geboren 1981, mehrfach ausgezeichnet, erhielt zuletzt 2012 den renommierten Saba-Literaturpreis. Mit ihrem Roman „Einsame Schwestern“ war sie die erste Schriftstellerin, die körperliche Behinderung in der Literatur Georgiens zum Thema machte.

 

Am Mittwoch, 24. Oktober 2018 um 19:00 Uhr präsentiert die Autorin gemeinsam mit ihrem Verleger Jürgen Schütz und der Übersetzerin Nino Kavelashvili ihr Buch im Kunstraum der Ringstrassen Galerien, 1010 Wien, Kärntnerring 11-13 / 144 Musikalische Umrahmung: Tata Asatiani (Klavier)

 

georgische lesung togonidze

 

Die siamesischen Zwillinge Lina und Diana sterben unter mysteriösen Umständen. Erst danach erfährt ihr Vater Rostom von deren Existenz, und dann, Seite für Seite, über das Leben seiner Töchter und deren unterschiedliche Persönlichkeiten in ihren ergreifenden Tagebucheinträgen. 


Die beiden gegensätzlichen Stimmen zeichnen ihre außergewöhnlichen Erfahrungen als zwei getrennte Personen auf, die sich einen Körper teilen müssen. Bis ins Teenager-Alter werden die verletzlichen Zwillinge von der Außenwelt verborgen und von der Großmutter umsorgt, die darum kämpft, die beiden in einem verarmten postsowjetischen Georgien zu beschützen – einer Gesellschaft mit wenig Mitgefühl für Behinderte. Nachdem die Großmutter stirbt, sind Lina und Diana wehrlos und fallen jeder Art von Misshandlung zum Opfer. Sie werden sexuell und psychisch missbraucht, sie werden gezwungen, als Freaks im Zirkus zu arbeiten. 


Von der Taille abwärts verbunden, bleibt den Schwestern als einziger Rückzugsort die Welt ihrer Tagebücher: Lina, unbeschwert und glücklich, ist fähig, sich zu verlieben, schreibt Gedichte, hat eine optimistische und romantische Seele und erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens. Diana, angespannt und bodenständig, kann ihre Situation nicht akzeptieren. Nur von der Großmutter unterrichtet und versteckt vor der Außenwelt, erweitern die beiden ihren Wortschatz durch Fernsehsendungen und dem Blättern in Illustrierten. Die daraus entstehende einfache Sprache in ihren Tagebucheinträgen unterstreicht das Bild der Isolation der Zwillinge und macht diesen einzigartigen Roman authentisch.

 

Lesung Togonidze 500

 

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Ekaterine Togonidze

Einsame Schwestern

Gebundene Ausgabe, 180 Seiten

Septime Verlag

   

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