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Ilona Lesnaya / Lesnaia / Lesnaja / Forest

(Wien) - September 2018 - Im Kunstraum der Ringstrassen Galerien sind neue Collagen der Künstlerin Ilona Lesnaia, alias Lesnaya / Lesnaja / Forest, eingetroffen. Ilonas bunte Welt ist voller Überraschungen. Sie entwirft phantastische Szenen, spielt mit verblüffenden Formen und schafft angenehme Kontraste. Ihre Arbeiten reflektieren Sicherheit, innere Harmonie und Neugier nach dem Schönen. Zuweilen erheitern sie durch Komik. In diesem Sinne erklärt ihr Wiener Galerist: "Es gibt angeblich keinen Wald ohne Bäume. Diese Aussage kann ich nicht überprüfen. Aber sicher ist: es gibt keinen Kunstraum ohne Lasnaia Forest."

lesnaia Ilona bei Karminski 250  

1967 in Südrussland geboren.

1980-1985 Kunstschule für Malerei und Grafik in Russland.

1993-1998 Studium an der Universität in Krasnodar, Russland, Fachrichtung Design, Diplom.

1996 -2000 Diverse Gruppenausstellungen (Krasnodar, Moskau, St. Petersburg etc.)

2000 Umzug nach Deutschland, es entstehen erste Bilder und Ausstellungen in Deutschland

(Wiesbaden, Mainz, Berlin, München, Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Hinterzarten, Frankfurt am Main,

Klingspor-Museum Offenbach, Bad-Homburg, Eltville)

2007-2016 Ausstellungen in Wien, Cahors (Frankreich), Bonaire (Karibik)

2014 Wien 2. Internationale Bosporus Art Biennale 2014 “Bosporus trifft Wien“

Die Künstlerin und ihr Werk beim Sammler

Michael Karminsky

 

 

Ilona Bucolique 250

Bucolica

Die müde Hirtin, drapiert zwischen die Antike zitierenden Ruinen, umkränzt von Lämmern, Stieren und Zicklein. Vielleicht streicht ihr morgen ein liebreizender Bub übers Haar, hinter den sieben Bergen tobt der Dreißigjährige Krieg. Eine Genreszene aus dem 17. Jahrhundert, etwa von Johann Heinrich Roos, dem „Raffael der Tiermaler“, oder einem Niederländer. Wäre doch geil, einfach da zu sitzen und zu gucken. Wind, Licht, Blöken und Muhen. Die Furie vergessen und die Scheißironie. Vergil lesen statt SPON.

Feast of the Mau Mau

In den 1950 Jahren begann Screaming Jay Hawkins seine Karriere als Sänger. Ironie und Schwarzgalligkeit wusste er höchst unterhaltsam zu verbinden. Ein Mann hat Verstopfung. Ein Mann ist müde und einsam. Ein Mann malt ein Selbstportrait in Öl. Alles ganz schrecklich und folglich herauszuschreien wie von einem Opernsänger auf Speed. Screaming Jay spielte mit Klischees, Jahrzehnte, bevor dies popkulturell üblich und vom Feuilleton beklatscht wurde. Vielleicht landet seine uralte Kannibalen-Etüde „Feast of the Mau Mau“ demnächst auf dem Index. Die Vermutung, dass wir uns im Zuge unserer Selbstoptimierung selbst fressen, vielleicht auch. Screaming Jay soll zwischen 50 und 75 Kinder gezeugt haben.

Ilona Mau Mau 250
Ilona die Furie des verschwindens 250

Furie des Verschwindens

Die Prägung „Furie des Verschwindens“ ist einer jener kalkulierten Ausrutscher Hegels, die den Lesefluss seiner wie auf dem Gedankenwebstuhl gewirkten Werke unterbrechen. Sieh da, ein Bild! In der „Phänomenologie des Geistes“ handelt Hegel neben vielem anderen von der „absoluten Freiheit“. Diese ist, mangels Gegenüber, unfähig zur positiven Tat. Sie ist reine Negativität. Zermalmt alles. Man muß nicht an die Terreur zu Hegels Lebzeiten oder deren letztgültige Definition durch Pol Pot denken; auch die Zeit, in all ihrer Banalität, kann als Furie des Verschwindens empfunden werden, als reine Negativität. Versteht man sie derart, dann ist ihr einziges Werk (wir nutzen ein weiteres Bild Hegels) „der kälteste, platteste Tod, ohne mehr Bedeutung als das Durchhauen eines Kohlhaupts oder ein Schluck Wassers.“

Texte: Dr. Lutz Herrschaft

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