Seit vielen Jahrzehnten entwickelt der international renommierte Wiener Künstler Gerhard Gutruf zukunftsweisende Konzepte für die architektonische Weiterentwicklung seiner Heimatstadt. So entwarf er bereits 1994 Pläne für eine Erweiterung des Museumsquartiers in das Areal der Stiftskaserne inklusve einer Überbauung des Flakturms als fällige Auseinandersetzung mit der NS-Zeit.
Nun versucht der Künstler die Politiker der Stadt mit einem wesentlich kleineren Projekt zu überzeugen: der Umgestaltung des Naschmarktes. Hier das Original-Konzept. Angesichts der bereits bekannt gewordenen Projektentwürfe der Stadt besteht die Gefahr, dass Wien wieder einmal ihren Gutruf verliert!
Text und Entwurf: Gerhard Gutruf:
TREPPENANLAGE, FREIZEIT-PLATEAU UND PARKPLATZ
Eine Markthalle bei der Kettenbrückengasse ist eine Schnapsidee. Wir haben doch da den famosen Naschmarkt!
Aber nur Erde aufschütten und ein paar Töpfe hinstellen ist auch zu wenig.
Als Anrainer habe ich schon seit Langem eine Idee, wie man die jetzt ausschließlich als Parkplatz (und am Samstag als Flohmarkt -Platz) benutzte Fläche zwischen Rechter- und Linker Wienzeile optimal umgestalten könnte: von der Kettenbrückengasse aus Richtung stadtauswärts eine großzügige Treppenanlage (Stufen ca 200cm breit, 20cm hoch) in Leichtbauweise. Auch eine Auffahrt für Kinderwagen und RollstuhlfahrerInnen soll natürlich eingeplant werden. Es wird damit ein schöner Platz gestaltet, der die Jugendstil-Juwele dieser Gegend besonders hervorhebt. Außerdem bleibt der Blick nach Westen frei. Nach etwa 30m ist ein Niveau von ca. 3 Metern erreicht; ab hier bis zum Ende des Platzes eröffnet sich eine große neue Ebene, die als Freifläche auch gärtnerisch gestaltet werden könnte:
Sitzgelegenheiten, Spielplätze, Wiesenstücke, Topf-Pflanzen bzw.Bäume usw. Ein erhöhtes städtisches Paradies sozusagen. Sicher findet sich auch eine Möglichkeit, den traditionellen samstägigen Flohmarkt zu integrieren. Auch für den Würstelstand gibt es Platz. Von der Rückseite ist ein "überdachter" Parkplatz für Anrainer-Autos (bis zu einer gewissen Höhe) befahrbar.
Ich hoffe, dass mein Alternativ-Projekt Interesse findet und die Diskussion um diese lebendige Gegend jenseits von parteipolitischen Überlegungen anfeuert.