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Wien, Mai 2011 - Zum 20-Jahr-Jubiläum der Linie U3 haben die Betreiber einen prächtigen Bildband herausgebracht, der dokumentiert, welchen Stellenwert die Kunst und Kulturgeschichte beim Bau der U-Bahn einnimmt. Bei der „Kulturbahnlinie U3“ wurde Kunst nämlich von Beginn an bei der Planung berücksichtigt und nicht – wie oft bei Kunst am öffentlichen Bau – später als Notlösung zur Behübschung von finsteren Gängen herangezogen.

 

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Bereits 2004 wurden die Wiener Linien mit dem Kunstmediator ausgezeichnet. Die IG Galerien vergibt diesen Preis einmal jährlich an Unternehmen oder Personen für besondere Verdienste in der Vermittlung von Kunst. "Die Wiener Linien entsprechen in der Form, wie sie Kunst in den Bau der U-Bahnlinien integrieren, voll und ganz den Zielen der IG Galerien. Sie vermitteln Kunst im besten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt. Sie bringen nicht nur indirekt das Publikum zur Kunst sondern auch direkt die Kunst zum Publikum. Der Kunstmediator 2004 ist daher ein Preis für ein Unternehmen, das bewiesen hat, dass Kunst überall dort statt finden kann, wo man ihr bewusst und gezielt Raum gibt", erklärte Georg Haslinger, Kurator der IG Galerien, in seiner Laudatio.

 

Die Kunstaktivitäten der Wiener Linien sind auch beispielhaft im internationalen Kontext. Die Moskauer Metro mit ihren zum Teil aus der Stalin-Zeit stammenden, opulenten Kunst-Stationen ist weltweit einzigartig. Schon in Petersburg oder in Prag, wo die Metro-Stationen unter den gleichen historische-ästhetischen Prämissen errichtet wurden, kann die U-Bahn als „Volkspalast“ nicht mehr in der Dichte auf Schritt und Tritt beeindrucken. Bis heute gehen beim Neubau von Moskauer Metro-Stationen Kunst und Architektur eine Symbiose ein, die man in keinem anderen Baubereich der russischen Metropole finden kann. Eher zufällig wirken dagegen Kunstwerke in den U-Bahn-Stationenen anderer Großstädte. London, Paris, New York, die als Kunst-Metropolen international viel wichtiger sind als Wien, können vom Underground bzw. von der Metro aus betrachtet mit Wien bzw. den Wiener Linien nicht mithalten.

 

Zu den spannendsten Arbeiten auf der U3-Linie zählt Adolf Frohners Arbeit "Circa fünfundfünzig Schritte durch Europa" (U3 Westbahnhof). Hier eilen täglich 100.000 Menschen vorbei, etwa 40.000 Menschen kommen täglich durch die Westpassage der U-Bahn-Station Landstraße, wo Oswald Oberhubers Permanent-Graffiti Farbe in den grauen Alltag bringt, nicht weniger als bei der U-Bahn-Station Volkstheater, wo Anton Lehmden mit einem monumentalen Mosaik "Das Werden der Natur" nachzeichnet. Aber nicht nur arrivierten Künstlern haben die Wiener Linien Raum gegeben. So haben Ilse Haider und Mona Hahn bei der Station Enkplatz eine monumentale Fotoarbeit unter der Decke eines 17 Meter hohen und fünf Meter breiten U-Bahn-Schachtes montiert.

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Der Bildband liefert einen kompletten Überblick über alle Stationen der U3 und inkludiert eine DVD mit einem Film von Elisabeth Bartosch, sowie zwei CDs mit neuesten Aufnahmen des reformARTorchestra. Damit ergänzt dieser Band das Buch „Das Wiener U-Bahn-Netz. 200 Jahre Planungs- und Verkehrsgeschichte“, das 2009 erschienen ist. In beiden Fällen hat sich Herausgeber und Autor Johann Hödl als Kunstmediator – auch wenn der Award 2004 an die Wiener Linien als Unternehmen verliehen wurde – verdient gemacht.

 

Wiener U-Bahn Kunst

Moderne Kunstwerke – Archäologische Funde – Zeitlose Architektur

Herausgeber: Wiener Linien GmbH & Co KG

ISBN: 978 3 200 02173 0

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