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Kunstraum 1090 in Kooperation mit I.C.U.

Ausstellung von 2. bis 31. Mai 2020

Eintritt frei. Persönliche Anmeldung bei

Hubert Thurnhofer Tel. 0699 1266 0929

www.icu-art.comwww.kunstsammler.at

Die „Fußnoten“ von Dita Liron sind so konzipiert, dass sie verschiedene Welten verschmelzen.

 

Dita Liron

 

Die Gemäldeserie "Fußnoten" ist eine präzise schöne Welt, raffiniert und magisch zerbrechlich. Ähnlich wie eine Fußnote befindet sie sich tatsächlich an der Seitenlinie bzw. am Fuß eines viel größeren Gemäldes. Sie befindet sich bescheiden an einer unauffälligen Position, doch minimiert die relativ geringe Größe in keiner Weise die Qualität des Bildes. Die Präzision in dieser Bescheidenheit und die Liebe zum Detail schaffen ihre eigene Magie, so könnten diese kleinen Zeichnungen als komplettes Kunstwerk auch für sich alleine stehen.

 

Die zarten Fußnoten verschwinden fast in der Gesamtheit des Gemäldes, denn die lebendigen Farben, die große Bereiche des Gemäldes abdecken, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, weg von den Fußnoten. Schöne, amorphe Formen erzeugen ausdrucksstarke sinnlich-florale Darstellungen. Blumen und Pflanzen erinnern an erotische Körperteile. Der Farbfluss zwischen den verschiedenen Teilen des Gemäldes bestimmt seine Atmosphäre und erzählt in jedem Stück eine andere Geschichte.

 

Die Serie von Dita Liron korrespondiert mit Werken von Georgia O'Keefe. Solche Inspirationen und Einflüsse gab es in der gesamten Kunstgeschichte und wird es immer geben. Lirons Weg zu ihrem Zeichenstil ist nicht weniger interessant als das Ergebnis selbst. Jahrzehnte der kreativen Tätigkeit haben die Künstlerin zu diesem Punkt gebracht, den wir nun bewundern können.

 

Liron arbeitet, wie viele andere Künstler, in Serie. Sie braucht mehrere sich wiederholende oder abwechslungsreiche Variationen, um eine Idee vollständig auszudrücken. Die Feinabstimmung in den Wiederholungen ermöglicht es ihr, die innere Wahrheit eines Themas zu untersuchen und zu sezieren, um den wesentlichen Inhalt an die Oberfläche zu bringen. Die Aufmerksamkeit, die jedem Stück gewidmet ist, und mehr noch die Idee hinter der gesamten Serie ist absolut; vor der Ausführung jeder Arbeit stehen akribische Überlegungen, doch während der Arbeit selbst diktieren Spontaneität und die innere Stimme das Tempo der Durchführung.

 

Lirons Reise begann figurativ mit der Werkreihe, die sie "In Killing Fields" nannte. Diese handelt von gesichtslosen Soldaten, anonymen, vom Tod gezeichneten Personen und ist während dem Iran-Irak-Krieg entstanden. Zum inneren Ausgleich schuf sie in der Zeit auch die Serie "Sonnenblumen". Jede einzelne Sonnenblume hat eine starke, einzigartige Identität mit lebhaften Blütenblättern und Farben - in krassem Gegensatz zu den nicht identifizierbaren Soldaten und dem indifferenten Tod durch den Krieg. Diese Dichotomie wird in einem sehr frühen Stadium ihrer Entwicklung zum Kennzeichen der Künstlerin. Sie ist charakteristisch für ihr tiefgründiges, analytisches Denken, das ihre Arbeiten auszeichnet. Ihr weiterer Weg mit der Serie "Association" war sehr steinig. Darin werden Landschaften, die der Mensch verändert hat, symbolisch dargestellt.

 

Nun hat Liron ihren Weg ins Abstrakte begonnen. In der neuen, faszinierenden Serie untersucht sie die Schwierigkeiten und Nöte des Menschen in seiner natürlichen Umgebung. Diese Ideen werden in eine künstlerische Sprache übersetzt, die zwischen bewusster Vereinfachung und assoziativen Details wechselt und eine Geschichte erzählt, die auf unterschiedliche Weise entschlüsselt werden kann. Die Künstlerin schaut der unerträglich harten Realität in die Augen und wendet sich dann der Suche nach der Schönheit des Lebens zu.

Hana Barak-Engel, Chefredakteur

CAN“ Israeli Art Reality Magazine

 

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