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Der Unternehmensberater Helmut Zambo sammelt zeitgenössische Kunst mit Schwerpunkt Art Brut. Er ist außerdem Präsident des Vereines der Freunde des Arnulf Rainer Museums und besitzt selbst 250-300 Werke des Künstlers.

 

Dem Gugginger Künstler August Walla (1936-2001) begegnete Zambo erstmals 1970. Der Standard (29.3.2012) berichtet über diese Begegnung: "'Er war auch Land-Art-Künstler', sagt Kunstsammler Helmut Zambo über seine erste Begegnung mit Walla 1970. Es war an der Donau, wohin er Walla und Leo Navratil, den Psychiater und Gründer des Hauses der Künstler (heute geleitet von Johann Feilacher) begleitete. Zambo trug einen Eimer mit roter Farbe, denn Walla wollte Kieselsteine bemalen. 'Walla ist für mich der interessanteste Art-brut-Künstler, weil er das gesamte Spektrum der bildenden Kunst bearbeitet hat', sagt Zambo. 'Er hat nichts ausgelassen.' Für den Sammler gibt es nur noch einen weiteren Künstler, der so universell gearbeitet habe. Der sei, so Zambo, jedoch kein Art-brut-Künstler: Pablo Picasso.'Wallas Leben war die Kunst, die Mutter und das Essen', sagt Zambo über den scheuen Walla. Gesprächig war dieser nur in seinen Bildern; er kommunizierte, als die Mutter - sein Sprachrohr nach außen - gestorben war, auch nur dann, wenn man ihm ein geiles Stück Torte mitbrachte."

 

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Foto: Johann Feilacher und Helmut Zambo (re)

 

In einem Artikel über "Österreichs reichste Sammler" sucht FORMAT eine Antwort auf die Frage, warum manche Kunstwerke astronomisch hohe Preise erzielen: " Warum schätzen Experten – zugegebenermaßen dekorative – Gegenstände ohne zwingenden Nutzwert auf Millionenbeträge? Wie kommen völlig abgehobene Preise weit jenseits des Vorstellungsvermögens „normaler Bürger“ zustande? Die Antwort darauf ist verhältnismäßig einfach: weil es eben keine „normalen“ Bürger sind, die diese Preise machen."

 

Der Unternehmensberater und Kunstsammler Helmut Zambo versucht eine Erklärung: „Zwischen Sehen und Besitzen eines Bildes liegen Welten. Stellen Sie sich vor, Sie haben den Partner Ihrer Träume gefunden und können ihn nur aus der Ferne anschauen. Die Nähe des Bildes zu wissen ist eine Wohltat. Selbst wenn aus Platzmangel einmal ein Stück in das Lager wandert.“ Zambo ist Überzeugungstäter. Mit vielen Sammlern fühlt er sich seelenverwandt, „besonders mit jenen, die 1500 Euro im Monat verdienen und sich ihre Liebe zur Kunst vom Mund absparen“. Wenn es um Kunst geht, verlässt Unternehmensberater Zambo bisweilen auch den festen Boden der Vernunft: „Ein echter Sammler hört nicht auf zu kaufen, wenn sein Geschäft schlechter geht.“

 

In einem Interview mit der Parnass-Gründerin Charlotte Kreuzmayr sagt Zambo: "ich bin ein Tiefensammler. Mich interessiert weniger eine museale Sammlung, wo man von jeder Periode ein oder zwei Arbeiten hat. Ich will sehr gerne den Lebensweg des Künstlers begleiten, was dazu führt, dass man von dem jeweiligen Künstler eine große Sammlung hat. Das hat mit meinem Wiener Hintergrund mit den Österreichern begonnen, ist aber dann auch durch meine Aufenthalte im Ausland international gewachsen."

 

Otto Hans Ressler erzählt in seinem Buch "Dort endet unsere Kunst" (erschienen 2021 in der edition splitter, Wien): "Als ich mich einmal bei ihm einschmeicheln wolte und sagte, dass ich ihn für sein exzellentes gespür für Qualität bewundern würde, lachte er und lud mich ein, ihn zu besuchen. 'Dann', sagte er, 'zeige ich Ihnen die dreihundert Rainers. Und die dreitausend Werke von künstlern, aus denen nichts geworden ist.'"

 

 

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