Der Inhaber der Brauerei Zwettl, Karl Schwarz, sammelt österreichische Kunst und setzt vorwiegend auf Künstler aus dem Waldviertel wie Franz Grabmayr, Franz Graf, Franz Xaver Ölzant oder Leo Zogmayer. "Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, lege ich bei der Kunst ähnliche Maßstäbe wie beim Bier an, bei dessen Herstellung wir nur rohstoffe aus der Region beziehen", zitiert Format (25/2015) den bodenständigen Sammler.
Laut Format erntet Schwarz auch manchmal Kritik bei den eigenen Mitarbeitern: "Reduzierte Ästhetik dominiert, die Hauptrolle spielen die Bilder, auch wenn nicht jeder Mitarbeiter mit den Motiven etwas anfangen kann". Da die Betriebs- und Büroflächen begrenzt sind, hat der Geschäftsführer nun den nächsten Schritt unternommen und ließ Teile der Brauereifassade vom Zwettler Künstler Martin Kitzler gestalten.
Die Fassade als „Brückenschlag zwischen innen und außen“ stellt laut Martin Kitzler den Bezug zu der im Inneren des Gebäudes präsenten zeitgenössischen Kunst aus der Region dar. Die Fassadengestaltung fordert den Betrachter: So erschließt sich der Text auf der Fassade nicht wie eine Zeitungs-Schlagzeile. Als Verbindung zwischen dem historischen Wohnhaus der Eigentümer und dem Verwaltungsgebäude wurde der Spruch „Wir haben jede Menge Karl“ affichiert. Dieses Zitat ist, an die Tradition im Hause Schwarz den Erstgeborenen Karl zu nennen, angelehnt. „Dass das gut zu Bier und zu uns passt, liegt auf der Hand“, so Karl Schwarz über die „Zweideutigkeit“.