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Gunter Sachs – Möwe lernt fliegen

Kraftvoll, vielschichtig und tiefsinnig sind die Malereien von Maria Fischbacher-Jaehner. Die umtriebige Walchseerin ist nicht nur ein Urgestein des Tiroler Tourismus, sondern vor allem eine leidenschaftliche Künstlerin, deren Werke in Sammlerkreisen längst als Geheimtipp gelten. Und obwohl ihr Freund und Mentor Gunter Sachs (1932 – 2011) sie einst eine künstlerische Möwe Jonathan nannte, beweist Maria Fischbacher-Jaehner künstlerisch wie menschlich eine erfrischende Bodenhaftung.

Fischbacher-Jaehner

Maria Fischbacher-Jaehner hinterlässt Spuren. Sichtbare und unsichtbare. Spaziert man durch das Hotel SCHICK**** in Walchsee, spürt man an jeder Ecke den Stil seiner Gastgeberin. Ob kleine, fast unscheinbare Details oder großformatige Bilder, die einen sofort in den Bann ziehen – die Einrichtung bezaubert durch einen aufregenden Mix aus Tiroler Gastlichkeit und kreativer Weltoffenheit. Wie auch Maria Fischbacher-Jaehner selbst.

1951 in die Gastgeberfamilie des Traditionshauses Hotel SCHICK hineingeboren, wuchs Maria Fischbacher-Jaehner im Tiroler Ort Walchsee auf. Dem Kitsch verdächtig nahe, schmiegt sich hier der malerische Walchsee an die imposante Bergkulisse des Kaisergebirges. Ein besonderer Ort, der nicht ruhesuchende Sommerfrischler anlockt, sondern durchs seine inspirierende Atmosphäre seit jeher Künstler aller Genres in seinen Bann zog. Wie auch Multitalent Gunter Sachs, der ab 1989 für einige Zeit mit seiner Familie ein Haus am Walchsee bezog. Das Hotel SCHICK wurde zu Sachs liebsten Plätzen im kleinen Tiroler Ort, nicht zuletzt aufgrund der „klaren Art und dem Charme“ von Maria Fischbacher-Jaehner.

Sachs sollte bald zum künstlerischen Mentor und Wegbegleiter seiner Gastgeberin werden, beide pflegten bis zu seinem Tod 2011 eine freundschaftliche Verbindung voller beidseitiger Wertschätzung. Gunter Sachs attestierte Maria Fischbacher-Jaehner ein geradezu organisches Verhältnis zur Malerei: „Das Gemälde stammte aus Marias ‚Bauch‘ – mit viel Gefühl und Pinsel“, schrieb er 2010. Dabei diente die Malerei Maria Fischbacher-Jaehner zunächst nur als „Ventil“, wie viele andere auch griff die Touristikerin und dreifache Mutter in der knappen Freizeit zum Aquarellkasten. Doch bald wurde sie des schlichten Abbildens überdrüssig, zu viele Erlebnisse und Emotionen wollten in Farben verwandelt, unzählige Geschichten erzählt werden.

Von luftigen Aquarellen wandelt sich Maria Fischbachers Ausdruck im Laufe der Zeit hin zu strukturvollen, erdigen Werken. Wesentlichen Einfluss haben dabei seit Beginn der 1990er Jahre verschiedene Kunstseminare und Kurse bei namhaften Professoren. Dabei geben bestimmte Herzensthemen der Künstlerin immer wieder den Ton an. So entstand in Zusammenarbeit mit der Autorin Traudl Schmitt das Buch „Lebenskraft – auf den Spuren der vier Elemente“, ein einzigartiges Werk mit Gedanken und Bildern zu Feuer, Erde, Wasser und Luft, welches dem Leser durch feinsinnige Texte und kraftvolle Bilder einlädt, die Elemente auf neue Art zu entdecken.

Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Maria Fischbacher-Jaehner und Traudl Schmitt brachte auch den 4-Elemente-Weg am Walchseer Kalvarienberg hervor, einem Kunstwanderweg mit Texten und Bildern, der 2007 erstmals installiert wurde. In den Sommermonaten begleitet Maria Fischbacher ihre Hotelgäste regelmäßig auf den 4-Elemente-Weg und schenkt mit Texten und Gedanken Impulse für ein bewusstes Wahrnehmen und Erleben von Feuer, Erde, Wasser und Luft. Neben den vier Urkräften unserer Welt sind Schriften und Botschaften ein weiteres Leitthema der Künstlerin.

Seit 2009 verarbeitet Maria Fischbacher in ihren Zyklen „Botschaften“ alte und neue Schriften, Gedanken und Worte in ausdrucksvolle Bilder, die sich dem Betrachter mal laut und mal leise offenbaren. Dabei ist es der Künstlerin ein Anliegen, neben dem Ausdruck des eigenen Innenlebens auch die verborgenen Seelenebenen des Betrachters anzusprechen und die Vielschichtigkeit des Lebens bewusst zu machen.

Neben großformatigen Gemälden widmet sich Maria Fischbacher-Jaehner auch gerne den kleinen, aber nicht minder schönen Dingen des Alltagslebens. Unter dem Titel „art plus“ gestaltet Maria Fischbacher kostbare Kleinigkeiten, in denen Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke der Gefühls-und Arbeitswelt verarbeitet werden. Die kreative Welt des Experimentierens verwandelt Alltägliches in Außergewöhnliches. So entstehen etwa dreidimensionale Bilder in Form von (Sitz)würfeln, außergewöhnliche Skulpturen aus Malerei, Holz und Edelstein oder die farbenfrohen Objekte der Serie „über Stock und Stab“, die fast wie Zauberstäbe den Träger auf seinen Lebenswegen begleiten sollen. Maria Fischbacher-Jaehners persönlicher Lebensweg führt sie derzeit geradewegs in die Herzen von Kunstliebhabern und zu den großen Branchentreffen des deutschen Sprachraums. (April 2014)

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