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„Wer als Künstler jung stirbt, steigert damit häufig den Preis seiner Kunst. Das ist makaber, aber wahr. Eine Ausstellung in Baden-Baden zeigt Werke von 33 Künstlerinnen und Künstlern, die früh gestorben sind.“ Diesen Unsinn verbreitet die Deutsche Welle – auch über Internet.

 

Die DW bezieht sich auf die Ausstellung "Nach dem frühen Tod" in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden: "Sie vereint Werke von 33 jung verstorbenen KünsterInnen aus dem 20. und 21. Jahrhundert." Das erste und prominenteste Beispiel ist da schnell zur Stelle: Vincent van Gogh, gestorben mit 37 im Jahr 1890. Für eine Bestätigung einer gewagten These - in Wahrheit eine der häufigsten Plattitüden im Diskurs über den Kunstmarkt - muss halt auch mal das 20. Jahrhundert ein bisserl gestreckt werden.

 

Weiters werden hier genannt die US-Stars Keith Haring (31), Jean Michel Basquiat 27), Jackson Pollock (44), die allesamt schon zu Lebzeiten gehypte wurden. Ebenso auf der Liste der Kunsthalle-Ausstellung: Christoph Schlingensief, mit 49 Jahren gestorben. Es sei dahin gestellt, ob er in die Liste der bildenden Künstler gehört, war er doch ein Darsteller und auf jeden Fall ein ausgezeichneter Selbstdarsteller.

 

Resümee: Die Ausstellung bringt ausschließlich Beispiele dafür, dass ein bisschen tot zu sein nicht reicht um berühmt zu werden, wenn man das nicht schon vorher war. Weitere Details, wie der Kunstmarkt wirklich funktioniert enthüllt DIE KUNSTMARKT-FORMEL, ISBN 978-3-7357-7052-3

 

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Nachsatz: Den Künstler Ernst Zdrahal, der am 3.  Dezember 2014 seinen 70er feierte, wird der "frühe Tod" wohl nicht mehr retten. Vielleicht aber stimuliert die künstlerische Gestaltung von Särgen die Nachfrage nach seinen Werken....

 

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