03.09.2025 bis 19.10.2025 - Die Sammlung Käppl: Kunstwerke, Kataloge und Künstler:innen-Signaturen
eSeL Rezeption | MQ Schauräume, Eintritt frei
Dr. Volkmar Käppl (geb. 1961) ist ein Fixpunkt der Wiener Kunstszene – und zugleich wohl ihr bekanntester Unbekannter. Auf nahezu allen Eröffnungen und Kunstveranstaltungen ist er präsent: Stets höflich zurückhaltend, doch unermüdlich mit dem gezielten Anliegen, sich Einladungskarten, Kunstbücher und Kataloge persönlich signieren zu lassen. Über Jahrzehnte hinweg hat er damit eine außergewöhnliche Sammlung aufgebaut.
Das Fundament der „Sammlung Käppl“ bilden mehrere zehntausend Einladungskarten, davon etwa 40.000 signierte – ein umfassendes Zeitdokument der jüngeren Kunstgeschichte. Hinzu kommen über 20.000 Kataloge und Künstler:innenbücher (die meisten sind signiert, rund 5.000 eigens mit Zeichnungen der Künstler:innen gestaltet). Sie vereinen die bedeutendsten Positionen der österreichischen Kunstgeschichte und dienen dem akribischen Sammler zugleich als Nachschlagewerk.
Die „Spitze der Pyramide“ bilden jedoch tausende Kunstwerke: Von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken bis hin zu Skulpturen verdichtet Volkmar Käppl seine individuelle Beobachtung aller Kunst-Praktiken und Akteur:innen zu seinem persönlichen Kunstkanon. Die „Sammlung Käppl“ zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Dichte aus. Ihr Schwerpunkt liegt auf österreichischer Kunst nach 1945, doch umfasst sie gleichermaßen bekannte Positionen, wie auch weniger beachtete Künstler:innen, deren Qualität im offiziellen Kunstkanon mitunter allzu wenig gewürdigt wird.
In der eSeL Rezeption präsentiert Volkmar Käppl erstmals öffentlich einen Bruchteil seiner Sammlung. Ausgewählte Werke, unterschiedlich in Stil und Herangehensweise, werden durch Zeichnungen aus Künstler:innen-Büchern sowie ausgewählte – stets auf der Bildseite signierte Einladungskarten ergänzt. Entlang der drei Stellwände entsteht so eine zutiefst subjektive Erstpräsentation der Sammlung – und ihres Sammlers. Zugleich erlaubt der Blick auf den individuellen Kunstkanon von Volkmar Käppl einen erweiterten Blick auf Aspekte und Akteur:innen abseits konventioneller Rollenbilder im Kunstbetrieb.Entsprechend freut sich eSeL, mit seinem Fotoportrait von Volkmar Käppl zur „Sammlung Käppl“ beizutragen.Das im Zuge der Ausstellungsvorbereitungen entstandene Sammler-Portrait wird ebenso in der Ausstellung gezeigt und dient – entsprechend der gemeinsamen Vorliebe von Käppl wie eSeL für alle im Kunstbetrieb kursierenden Formen und Formate – als Motiv für die Einladungskarte.
Auf der Webseite der Vienna Art Week 2015 gab Volkmar Käppl erstmals Einblicke in seine Sammlung: "Ich sammle österreichische Kunst nach 1945 und versuche, eine möglichst große Bandbreite zu erreichen. Ich mache keine Einschränkung nach Alter oder Medium. Wichtig sind mir auch eine möglichst umfassende Dokumentation und die Möglichkeit, über die Künstler nachlesen zu können. Meine Bibliothek umfasst derzeit rund 12.000 Ausstellungskataloge."
Der Sammler ist wohl einer der best informierten und aktivsten Ausstellungsbesucher zwischen Innsbruck und Wien. Trotzdem ist es kaum möglich eine vollständige Sammlung aufzubauen: "Es überrascht mich immer wieder, wie viele auch ältere Künstlerinnen und Künstler ich täglich kennenlerne, die noch in meiner Sammlung fehlen. Ich bin viel unterwegs, in Galerien, Ateliers und an den Kunsthochschulen; die direkte Auseinandersetzung mit den Künstlern – sei es bei Ausstellungen oder im Atelier – ist mir sehr wichtig."
Im Kunstraum der Ringstrassen Galerien hat Volkmar Käppl bei Igor Leontjew ein Porträt in Auftrag gegeben.